Um sich in stressigen, Angst machenden Situationen selbst zu beruhigen, ist es hilfreich, wieder mehr in seinen Körper zu kommen - wenn wir ängstlich oder besorgt sind, machen wir uns oft automatisch klein, lassen die Schultern hängen, verhindern dadurch auch tiefes Atmen und sind "außer uns", also "außerhalb unseres Körpers". Also machen wir das Gegenteil:
- Bewusst tief ein und ausatmen, dabei auch mal die Hände ganz hoch in die Luft strecken, sich seitlich dehnen beim Atmen, die Seiten gut spüren... das kann man auch gern mit Kindern machen, solche Übungen machen ihnen meist Spaß!
- Die Füße spüren: einige Schritte so bewusst gehen, dass man wirklich merkt, wo der Fuß den Boden berührt - die Zehen, der Ballen, die Ferse.... Oder im Stehen die Füße gut spüren, einmal auf die Fuß - Außenseite gehen, auf die Innenseite, Zehnspitzen, Fersen.... Bei allen Übungen nicht aufs Atmen vergessen! Barfuss geht das natürlich am besten, aber auch beim Spazieren gehen draußen eine Möglichkeit, um mehr zu sich zu kommen.
- Im Stand von einer Seite der Füße zur anderen pendeln, so, dass Achter entstehen.
- Sich selbst die Hände auflegen, wo man es gerne hätte, oft ist das am Brustbein, oder am Bauch, Schultern.... wo immer. Einfach nur wahrnehmen, was man spürt - den Herzschlag, den Atem, die Wärme.....
- Alle diese kleinen Übungen kann man auch sehr unauffällig machen, in einer Besprechung, an der Kassa (barfuss geht da halt schlecht:), beim Kinderarzt. Es ist kein Zaubertrick, aber es hilft, wieder ein bisschen mehr im Jetzt, bei sich bzw. dem Kind anzukommen.
- Nur für zu Hause: die Lieblingsmusik auflegen und tanzen, wie einem zumute ist, und dann auch ganz bewusst den ganzen Körper ausschütteln. Beine, Arme, Kopf... auch da machen größere Kinder sicher gerne mit.
Alle diese Tipps habe ich selber im Laufe der Jahre ausprobiert und wende sie immer noch an, sie kommen aus verschiedenen Richtungen, Sensory awareness (das ist ein Teil der Pikler- Ausbildung), Yoga, Atemarbeit nach Ilse Middendorf.
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